Ob es am nassen Herbst oder am kalten Winter liegt – sobald der Sommer vorbei ist, beginnt langsam aber sicher die Erkältungszeit. Schon kurz darauf folgen in der Regel eine oder mehrere Grippewellen. 

Auf der Website Des Bundesamt für Gesundheit heißt es bezüglich der Saisonalen Grippe: „In der Schweiz führt die Grippe üblicherweise zu 112.000 bis 275.000 Arztkonsultationen. Aufgrund von Krankheitskomplikationen kommt es ausserdem zu mehreren Tausend Hospitalisationen und zu mehreren Hundert Todesfällen.” Besonders seien hiervon Menschen mit einem erhöhten Risiko für Komplikationen betroffen, etwa Schwangere, ältere Menschen und Personen mit chronischen Erkrankungen. 

Unterschied zwischen Grippe oder Erkältung

Sowohl bei einer Erkältung als auch bei der Grippe handelt es sich um virale Infektionen der Atemwege. Unterschiede bestehen bezüglich der Ausprägung ihrer Symptome, Krankheitsdauer sowie der Schwere des Verlaufs. 

Eine Erkältung ist eine schleichend auftretende Infektion der Atemwege, die in der Regel mild verläuft. Die gängigen Erkältungssymptome wie Schnupfen, Halsschmerzen und Husten dauern etwa eine Woche an und klingen dann wieder ab. 

Die Grippe wiederum tritt plötzlich und als schwere Infektion auf. Neben den Erkältungssymptomen treten oftmals noch hohes Fieber, Glieder- und Kopfschmerzen sowie Erschöpfung als Grippe Symptome auf. Im Gegensatz zur Erkältung kann der Krankheitsverlauf einer Grippe schwer sein und für Risikogruppen gar lebensbedrohlich werden. 

Übertragungswege von Erkältung und Grippe

Die Übertragungswege einer Erkältung sowie der Grippe sind wiederum gleich. Beide werden durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen. 

Der längere Aufenthalt in der Nähe einer erkrankten Person (ca. ein bis zwei Meter) oder in geschlossenen Räumen birgt daher ein Infektionsrisiko. Bereits beim Sprechen gelangen kleine Tröpfchen mit Viren in die Luft und werden von anderen Personen eingeatmet. Ein vielfach höheres Ansteckungsrisiko besteht beim Husten oder Niesen. 

Erkältungs- und Grippeviren überleben je nach Virustyp und Umweltbedingungen einige Stunden bis zu mehreren Tagen auf Oberflächen wie Türklinken oder Geländern. Berührt man eine kontaminierte Fläche und fasst sich danach an Mund, Nase oder in die Augen, gelangen die Viren in den Körper. 

Erkältung: Ursache, Symptome und Verlauf 

Es sind über 200 verschiedene Erkältungsviren bekannt, die eine Erkrankung verursachen. Diese Vielfalt ist auch der Grund, warum Menschen mehrmals im Jahr ein einer Erkältung erkranken können. Am häufigsten sind dabei die Rhinoviren, die etwa 30 bis 50 Prozent der Erkältungsfälle ausmachen. 

Gängige Symptome bei Erkältung:

  • Schnupfen 
  • Halsschmerzen 
  • Husten 
  • Kopfschmerzen 
  • Müdigkeit 
  • Leichtes Fieber (seltener) 

Der Verlauf einer Erkältung ist meistens mild. Die Symptome sind zwar unangenehm, aber nicht ernsthaft und klingen in den meisten Fällen bereits innerhalb sieben Tagen Schonzeit wieder ab. 

Grippe: Ursache, Symptome und Verlauf <H2> 

Es gibt mehrere Arten von sogenannten Influenzaviren. Der Mensch kann sich davon mit den Grippeviren der Influenza A, B und C infizieren. Die verschiedenen Arten unterscheiden sich dabei in ihren genetischen Eigenschaften und der Häufigkeit ihrer Verbreitung. 

Vor allem die Influenza A gilt als besonders wandelbar, mutiert häufiger und ist daher am weitesten verbreitet. Influenza A Viren können Mensch und Tier befallen, was zusätzlich zur schnelleren Verbreitung beiträgt. Sie verursacht daher auch die meisten Grippewellen. 

Die Influenza B ist hingegen seltener und befällt hauptsächlich Menschen. Sie tritt eher bei saisonalen Grippeausbrüchen auf, ist jedoch weniger für Epidemien verantwortlich. 

Die Influenza C Viren gelten als genetisch stabil und ändern sich daher weniger häufig als die Typen A und B. Sie verursachen meist nur milde Verläufe und führen selten zu Krankheitsausbrüchen. 

Gängige Grippe Symptome:

  • Husten und Halsschmerzen 
  • Fieber 
  • Starke Kopfschmerzen 
  • Gliederschmerzen 
  • Erschöpfung 
  • Schüttelfrost 
  • Übelkeit und Erbrechen 
  • Durchfall (v.a. bei Kindern) 

Mit der Grippe ist nicht zu spassen. Nicht nur sind die Symptome stärker ausgeprägt und dauern bis zu zwei Wochen an, auch der Krankheitsverlauf einer Grippe kann deutlich schwerer als bei einer Erkältung ausfallen. Bei Risikogruppen (aber auch bei Personen mit niedriger Gefährdung) besteht die Gefahr von Komplikationen wie Lungenentzündung, Bronchitis oder einer Verschlechterung bestehender chronischer Erkrankungen. 

Mittel gegen Erkältung und Grippe: Hausmittel oder doch Medikamente? <H2> 

Wie bekommt man die lästigen Symptome los und wird schnell wieder gesund, sollte es einen mit einer Erkältung oder gar der Grippe erwischt haben? 

Viele der gängigen Haushaltsmittel sind in dieser Hinsicht auch die sinnvollsten. Dem Körper Ruhe geben und durch viel Schlaf die natürliche Regeneration unterstützen. Zusätzlich braucht der Körper viel Flüssigkeit während der Krankheit. Wasser, Tee und heiße Suppen eignen sich hierfür besonders, weil der Körper dadurch mit wertvollen Vitaminen, Mineralien und Nährstoffen versorgt wird. Alkohol und Koffein sollten hingegen vermieden werden, weil sie den Körper zusätzlich belasten und die Erholung gefährden. 

Natürliche Vitamin- und Energiebooster sind leichte Kost mit viel Gemüse und Obst. Vor allem Ingwer und Zitrone haben sich in der Bekämpfung von Erkältung und Grippe bewährt. 

Weitere Hausmittel wie die Nasendusche oder das Inhalieren mit Salzwasser können ebenfalls dabei helfen die Atemwege zu befreien. Den Körper allgemein vor Anstrengung zu schonen, hilft bereits bei vielen Erkrankten. Sportliche Betätigung und Anstrengung jeglicher Art erst nach vollständiger Genesung wieder in Betracht ziehen, auch um eine Schädigung der Herzmuskel zu vermeiden. 

Die Behandlung von Erkältung oder Grippe mit Medikamenten, etwa Schmerz- oder Fiebermitteln kann in Rücksprache mit einem Arzt erfolgen. 

Wann muss ich bei einer Grippe zum Arzt?

Gefährdete Personen können bei Verdacht auf eine Grippeinfektion gleich einen Arzt aufsuchen. Eine frühzeitige und passende Behandlung beugt einem schweren Verlauf vor. 

Folgende Personen zählen zur Grippe Risikogruppe: 

  • Erwachsene über 60 Jahre 
  • Kleinkinder (v.a. unter zwei Jahren) 
  • Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder chronischen Erkrankungen (z.B. Asthma, Diabetes, Herz-/Lungenkrankheiten) 
  • Schwangere (o.a. Frauen kurz nach der Geburt) 

Bei bestimmten Warnzeichen oder schlimmeren Symptomen ist es auch für Nicht-Risikopatienten ratsam einen Arzt aufzusuchen. 

Bei folgenden Warnzeichen bzw. schweren Grippe Symptomen sollte ein Arzt konsultiert werden: 

  • anhaltend hohes Fieber (über 39 Grad, länger als drei Tage) 
  • starke Erschöpfungserscheinungen 
  • Atembeschwerden / Kurzatmigkeit 
  • Auswurf beim Husten in Form von grünem oder rotem Schleim 
  • Schmerzen in der Brust 
  • anhaltendes Erbrechen oder Durchfall (Gefahr einer Dehydrierung) 
  • Bewusstseins- und Wahrnehmungsstörung 
  • blaue Lippen / Haut (deutet auf Sauerstoffmangel hin) 

Verbessern sich auch leichte Grippe Symptome nicht nach fünf bis sieben Tagen oder tritt sogar eine Verschlechterung ein, sollte spätestens dann der Gang zum Arzt erfolgen. 

Wie kann ich mich gegen eine Erkältung oder vor der Grippe schützen?

Wer nicht in Kontakt mit Viren kommen möchte, muss folglich besonders mit Viren belastete Umgebungen oder potenzielle Überträger, sprich den Kontakt mit anderen Menschen, meiden. Bedeutet keine Arztpraxen, Krankenhäuser, öffentliche Verkehrsmittel oder allgemein geschlossene Räume mit vielen Personen. 

Da das für den Grossteil der Bevölkerung unmöglich ist, hilft es vor allem, das eigene Immunsystem zu stärken, um den Körper vor Infektionen zu schützen. 

Eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung hilft dem Körper die Abwehrkräfte zu stärken und aufrecht zu halten. Nahrungsergänzungsmittel können die körpereigene Abwehr in der Grippe- und Erkältungssaison unterstützen und der hohen Infektionsgefahr entgegenwirken.  

Ausreichend Schlaf sowie regelmässige Bewegung und Sport haben ebenfalls einen positiven Effekt auf das Immunsystem. Dabei muss man nicht zum Leistungssportler werden. Bereits Spazierengehen an der frischen Luft stärkt die Abwehrkräfte des Körpers. 

Hygienemassnahmen wie gründliches Händewaschen und sich ausserhalb der eigenen vier Wände nicht ins Gesicht zu fassen, gehören vor allem in der Grippe- und Erkältungssaison zum Standard. Die Vermeidung des Kontakts mit bereits erkrankten Personen ist eigentlich selbstverständlich. Medizinisches Fachpersonal und Ärzte haben diesbezüglich keine große Wahl. Für sie gilt es bei der Behandlung und Versorgung von Patienten die geltenden Hygienestandards zum Selbstschutz zu wahren. 

Grippeimpfung und nationaler Grippeimpftag am 8. November 2024

Im Fall der Grippe bietet die jährliche Grippeimpfung nach wie vor den besten Schutz vor Ansteckung und schwerem Verlauf und wird vor allem für Risikogruppen empfohlen. Dazu gehören Menschen über 60 Jahre, Leute mit geschwächtem Immunsystem und Personen mit chronischen Erkrankungen (z.B. Lungenerkrankung, Diabetes, Herz-Kreislauf-Beschwerden). Auch Personen, die viel Kontakt mit Risikogruppen haben oder sich beruflich in mit Viren belasteten Umgebungen aufhalten, wird die Grippeimpfung empfohlen. Sprich: medizinisches Fachpersonal, Pflegekräfte und Ärzte. 

Da Grippeviren stetig mutieren, gewährleistet die Grippeimpfung jährlich den bestmöglichen Schutz. Die Grippeimpfung sollte allerdings nicht erst inmitten einer Grippewelle vorgenommen werden, da es nach der Impfung etwa zwei Wochen dauert, bis der Körper ausreichend Antikörper produziert hat. 

Am 8. November 2024 findet in der Schweiz der Nationale Grippeimpftag statt. Impfinteressierte Personen können sich dabei in teilnehmenden Arztpraxen oder Apotheken zum empfohlenen Pauschalpreis von 30 Franken gegen die Grippe impfen lassen. Weitere Informationen auf der eigens hierfür vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) eingerichteten Website.