Die Temperaturen steigen wieder, die Sonne scheint und die Menschen zieht es nach draussen in den Park, das Schwimmbad oder in die Natur. Bei aller Freude über den Sommer, sollte jedoch stehts auf einen angemessenen Schutz vor der teils aggressiven Sonnenstrahlung geachtet werden.

Denn starke Sonneneinstrahlung auf den menschlichen Körper kann schwere Folgen für die Gesundheit haben. Der Sonnenbrand zählt neben dem Sonnenstich und dem Hitzschlag zu den häufigsten gesundheitlichen Auswirkungen der Sonneneinstrahlung.

Sonnenbrand und seine Ursachen

Zu einem Sonnenbrand kommt es, wenn die Haut der Sonne zu lange schutzlos ausgesetzt ist. Ursächlich ist die ultraviolette Strahlung (UV-Strahlung), die im Sonnenlicht enthalten ist. UV-Strahlen greifen die Hautzellen an und sorgen für eine Reizung der Haut – bis zur Schädigung oder Zerstörung der Hautzellen.

UV-Strahlung ist äusserst hartnäckig, sodass nicht nur die direkte Sonneneinstrahlung auf die Haut problematisch ist. Auch bei bewölktem Wetter dringen die UV-Strahlen, wenn auch weniger stark, durch die Wolkendecke und strapazieren die Haut. Vermeintlich sichere Orte unter Markisen oder Sonnenschirme spenden zwar kühlen Schatten, schützen jedoch unzureichend vor der UV-Strahlung.

Ausserdem: Schnee, Wasser, Sand oder helle Wände reflektieren das Sonnenlicht und somit auch die UV-Strahlung. Während die UV-Strahlung im Schnee um 40-90 % und am Wasser um 10-30 % reflektiert wird, sind es im Sand 5-25 %. Deshalb bekommst Du beim Aufenthalt im Schatten oder im Wasser einen Sonnenbrand, weil die reflektierten UV-Strahlen in den Schatten vordringen.

Achtung Bergfreunde: Wanderbegeisterte und Skifahrer müssen in den höheren Gebirgslagen besonders achtgeben. Je höher Du steigst, desto dünner wird die Luft, die die UV-Strahlung absorbieren kann. Der UV-Index steigt pro 1000 Höhenmeter etwa um 10%. Bedeutet, je näher Du Dich zur Sonne aufhältst, desto stärker ist die UV-Strahlung und desto höher ist die Sonnenbrandgefahr.

Sonnenbrand Symptome

Der Sonnenbrand ist vor allem durch die Rötung der Haut zu erkennen. Die durch die UV-Strahlung geschädigten Hautzellen senden dabei Botenstoffe aus und leiten eine Entzündungsreaktion ein. Je nach Schweregrad des Sonnenbrands, kann diese von leicht rötlich bis stark dunkelrot ausfallen.

Reiben, kratzen oder nur blosses berühren der betroffenen Hautpartien können von unangenehm bis schmerzhaft „brennend” sein. Weitere Symptome eines vor allem schwereren Sonnenbrands können Blasenbildung auf der Haut oder Schwellungen sein. Manchmal wird der Sonnenbrand auch von allgemeinem Unwohlsein oder Schüttelfrost begleitet.

Die Symptome treten bereits wenige Stunden nach der Exposition auf und erreichen nach 24 bis 36 Stunden ihren Höhepunkt. Danach klingen sie langsam wieder ab und die Haut kann sich wieder regenerieren. Hierbei schält sich die Haut mit den geschädigten und abgestorbenen Hautzellen regelrecht ab.

Erhöhtes Hautkrebs-Risiko durch Sonnenbrand

Die Entsorgung der betroffenen Hautzellen erfolgt dabei nicht vollständig. Oftmals bleiben geschädigte Zellen auf der Haut zurück, die sich weiter teilen. Dadurch können irreparable Mutationen an der Zell-DNA entstehen. Das Hautkrebsrisiko steigt also nach jedem Sonnenbrand.

Sonnenschutz bei Kindern

Kinder haben eine empfindliche Haut, welche besondere Aufmerksamkeit beim Sonnenschutz benötigt. Denn die Haut von Kindern ist dünner und somit sensibler als bei Erwachsenen. Sie hat noch keinen vollends ausgeprägten UV-Schutz und ist folglich noch nicht so gut gegen die schädliche UV-Strahlung ausgebildet.

Hinzu kommt: Hautzellen teilen sich bei Kindern schneller als bei Erwachsenen. Sollte es bei Kindern im Fall eines Sonnenbrands zu einer Schädigung der Hautzellen kommen, erhöht sich nicht nur die Wahrscheinlichkeit, dass sich geschädigte Hautzellen teilen, sondern dass dadurch Mutationen der Zell-DNA entstehen, was wiederum das Hautkrebsrisiko nochmals erhöht.

Auf Sonnenschutz achten – was hilft gegen Sonnenbrand?

Wer ein paar einfache Massnahmen befolgt, kann sich gegen die folgen der direkten oder indirekten UV-Strahlung wappnen und einen Sonnenbrand vermeiden:

  • Vor allem während den Sommermonaten sollten alle Menschen Sonnencreme auftragen. Verwende dabei mindestens den Lichtschutzfaktor (LSF) von 30 und trage die Creme alle zwei Stunden erneut auf. Nach dem Schwimmen im Wasser oder bei starkem Schwitzen musst Du die Haut erneut mit der Lotion schützen.
    Sonnenlicht meiden: da zwischen 10 und 16 Uhr die UV-Strahlung am stärksten ist, sollten Menschen mit empfindlichem Hauttyp zu dieser Zeit im Schatten bleiben.
    Aber Achtung:  reflektiertes Sonnenlicht kann auch beim Aufenthalt im Schatten zur Gefahr werden.
  • Lange Kleidung und eine Kopfbedeckung helfen ebenfalls, die Haut vor der direkten Einstrahlung zu schützen. Dünne Materialien und Stoffe werden jedoch ebenfalls von der UV-Strahlung durchdrungen, weshalb Menschen mit empfindlicher Haut auch unter der Kleidung Sonnenbrand bekommen können.
  • Mit Hilfe einer Sonnenbrille schützt du deine Augen vor der UV-Strahlung. Achte beim Kauf, dass diese sowohl die UVA als auch UVB-Strahlen abhält. Vor allem billige Sonnenbrillen und Werbegeschenke erfüllen dieses Kriterium nicht.

Erste-Hilfe-Massnahmen – Was tun bei Sonnenbrand?

Wenn es doch einmal zum Sonnenbrand gekommen ist, kannst Du lediglich die Symptome lindern, dass die Haut sich in Ruhe regeneriert.

  • Weitere Sonneneinstrahlung während des Heilungsprozesses vermeiden, um der Haut Zeit und Ruhe für die Regeneration zu lassen.  Das Tragen langer Kleidung mag sich zwar unangenehm auf der gereizten Haut anfühlen, verhindert jedoch die die direkte Penetration durch die UV-Strahlung.
  • Feuchtigkeitsspendende Lotion oder spezielle After Sun Produkte wirken nicht nur kühlend und somit schmerzlindernd, sondern unterstützen die Haut auch bei ihrer Regeneration.
  • Um die Haut von innen heraus mit genügend Feuchtigkeit zu versorgen, ist es sinnvoll, wenn Du viel Wasser trinkst.
  • Die Haut mit kühlen Umschlägen, durch eine kühle Dusche oder ein kaltes Bad abkühlen. Auf Eis, Kühlpacks oder auch eiskaltes Wasser solltest Du jedoch verzichten, da dies die Haut nur weiter reizen würde.
  • Zu den weiteren Hausmitteln gehören Aloe Vera sowie Quark oder Joghurt. Aber: Verwende bei der Bildung von Blasen keine Milchprodukte auf der Haut, umInfektionen durch die darin enthaltenen Bakterien zu vermeiden.
  • Im Fall von Blasenbildung auf der Haut, diese nicht zum Platzen bringen oder aufschneiden, sondern in Ruhe abheilen lassen. Andernfalls könnten Bakterien in die offene Wunde eindringen und eine Infektion hervorrufen.

Handelt es sich um einen schweren Sonnenbrand und Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, starke Schmerzen oder Verwirrtheit kommen hinzu, wende Dich an deinen Arzt.