Die Bedeutung unseres Blutes
Unser Blut erfüllt lebenswichtige Funktionen. Es transportiert Sauerstoff und Nährstoffe zu unseren Organen und Geweben, entfernt Abfallprodukte und spielt eine entscheidende Rolle bei der Immunabwehr und der Wundheilung.
Einige der wichtigsten Aufgaben des Blutes sind:
Transportfunktion:
Das Blut transportiert Sauerstoff von der Lunge zu den Zellen im Körper und bringt Kohlendioxid von den Zellen zurück zur Lunge, wo es ausgeatmet wird. Es transportiert auch Nährstoffe von unserem Verdauungssystem zu den Zellen und Abfallprodukte zur Ausscheidung.
Regulationsfunktion: Das Blut hilft, das pH-Gleichgewicht und die Temperatur in unserem Körper zu regulieren. Es leitet Hormone und andere Signalmoleküle von einem Teil des Körpers zum anderen, um verschiedene Körperfunktionen zu regulieren.
Schutzfunktion:
Das Blut enthält Zellen des Immunsystems, die Infektionen bekämpfen und uns vor Krankheiten schützen. Ebenso Blutplättchen, die bei Verletzungen zur Gerinnung beitragen und Blutungen stoppen.
Verteilungsfunktion:
Das Blut verteilt Wärme im Körper und sorgt so für eine gleichmässige Körpertemperatur. Es liefert auch Vitamine, Mineralien und Hormone an die Zellen, die sie benötigen.
Diese vielfältigen Aufgaben machen das Blut zu einem unverzichtbaren Bestandteil unseres Körpers und unterstreichen die Bedeutung einer gesunden Blutversorgung.
Unsere Blutgruppen
Die menschliche Blutgruppe wird durch das AB0-Blutgruppensystem definiert und die Rhesus-Systeme bestimmt. Die vier Hauptblutgruppen A, B, 0 und AB werden durch die Anwesenheit oder das Fehlen bestimmter Antigene auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen bestimmt.
Die Rhesus-Blutgruppensysteme klassifizieren das Blut weiter in Rhesus-positiv oder -negativ. Wenn jemand den Rhesusfaktor auf den roten Blutkörperchen hat, wird er als Rh-positiv bezeichnet. Wenn er fehlt, ist er Rh-negativ. Die Kombination dieser beiden Systeme ergibt auch die Hauptblutgruppen A+, A-, B+; B-, AB+, AB-, 0+ und 0-.
Die Menge machts: wie viel Blut hat jeder Mensch
Ein erwachsener Mensch hat im Durchschnitt etwa fünf bis sechs Liter Blut in seinem Körper. Diese Menge kann jedoch je nach Alter, Geschlecht und allgemeinen Gesundheitszustand variieren. Bei einem erheblichen Blutverlust, wie er beispielsweise bei schweren Verletzungen auftreten kann, wird es gefährlich. Wissenschaftler schätzen, dass der Verlust von mehr als 40 Prozent des Blutvolumens lebensbedrohlich ist.
Blutkrankheiten und ihre Arten
Es gibt viele verschiedene Arten von Blutkrankheiten, die die verschiedenen Komponenten des Blutes betreffen können. Hier sind einige Beispiele:
Leukämie:
Krebserkrankung, die das blutbildende System des Körpers betrifft, einschliesslich des Knochenmarks und des lymphatischen Systems. Bei Leukämie werden zu viele abnormale weisse Blutkörperchen produziert, die nicht funktionieren und die Fähigkeit des Körpers, Infektionen zu bekämpfen, beeinträchtigen können.
Anämie:
Ein Zustand, bei dem der Körper nicht genug rote Blutkörperchen hat oder die roten Blutkörperchen nicht genug Hämoglobin haben. Dies kann zu Müdigkeit und Schwäche führen.
Sichelzellenanämie:
Eine genetische Erkrankung, bei der die roten Blutkörperchen eine abnormale, sichelförmige Form haben und nicht genug Sauerstoff zu den Körpergeweben transportieren können.
Hämophilie:
Eine seltene, meist vererbte Erkrankung, die die Fähigkeit des Blutes zur Gerinnung beeinträchtigt. Dies kann zu übermässigen Blutungen und Blutergüssen führen.
Thrombozytopenie:
Ein Zustand, bei dem der Körper nicht genug Blutblättchen hat. Dies kann zu vermehrten Blutungen und Blutergüssen führen.
Polycythaemia vera:
Eine seltene Erkrankung, bei der der Körper zu viele rote Blutkörperchen produziert, was das Blut dicker und langsamer fliessen lässt und das Risiko von Blutgerinnseln erhöht.
Bluttransfusionen: Eine lebenswichtige Aufgabe von Pflegekräften
Der Arbeitsalltag von Pflegekräften ist geprägt von medizinischen Aufgaben, wie der Überwachung von Vitalzeichen und der Medikamentenverabreichung, aber auch von emotionaler Unterstützung und Fürsorge für die Patienten.
Auch in der Arbeit von Pflegekräften sind Bluttransfusionen notwendig, sei es bei Operationen, nach Unfällen oder zur Behandlung bestimmter Krankheiten. Bei diesen medizinischen Verfahren wird Blut oder eine Blutkomponente von einer Person (dem Spender) zu einer anderen (dem Empfänger) übertragen.
Aufbewahrung und Umgang mit Blutkonserven
Die Haltbarkeit von Blutkonserven hängt von der Art der Blutkomponente ab. Vollblut und rote Blutkörperchen können in der Regel bis zu 42 Tage bei einer Temperatur von zwei bis sechs Grad Celsius aufbewahrt werden. Blutplättchen hingegen sind nur bis zu sieben Tage haltbar und müssen bei Raumtemperatur gelagert werden.
Der Umgang mit Blutkonserven erfordert äusserste Sorgfalt und Genauigkeit. Pflegekräfte müssen sicherstellen, dass die Blutgruppe des Spenders, mit der des Empfängers übereinstimmt, um eine Transfusionsreaktion zu vermeiden. Die Konserven müssen korrekt gelagert und transportiert werden, die Transfusion selbst muss unter sterilen Bedingungen durchgeführt werden.
Bluttransfusionen und die Rolle der Ausbildung in der Pflege
Eine fundierte Ausbildung ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass Pflegekräfte die nötigen Kompetenzen für die Durchführung von Bluttransfusionen erwerben. Sie müssen den Prozess der Transfusion vollständig verstehen, die Risiken und Komplikationen kennen und in der Lage sein, im Falle einer Transfusionsreaktion angemessen zu reagieren.
In der Ausbildung lernen Pflegekräfte, wie sie Patienten und deren Familien über den Prozess informieren und beraten können. Sie üben den Umgang mit Blutprodukten und lernen, wie sie diese sicher handhaben, lagern und verabreichen.
Bluttransfusionen sind ein komplexer Prozess, der ein hohes Mass an Fachwissen und Sorgfalt erfordert. Durch eine solide Ausbildung und kontinuierliche Weiterbildung können Pflegekräfte sicherstellen, dass sie bestmöglich auf diese wichtige Aufgabe vorbereitet sind. Dabei ist entscheidend zu verstehen, dass sie eine wesentliche Rolle bei der Rettung von Leben und der Verbesserung der Gesundheit von Patienten spielen.
Weltblutspendetag – jährlich am 14. Juni
Die Wichtigkeit von Blutspenden wird am Weltblutspendetag hervorgehoben, der jedes Jahr am 14. Juni, dem Geburtstag von Karl Landsteiner, dem Entdecker der Blutgruppen, stattfindet. Der Weltblutspendetag wurde 2004 durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Internationale Organisation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRK), die Internationale Gesellschaft für Transfusionsmedizin (ISBT) und die Internationale Föderation der Blutspende Organisationen (FIODS) ins Leben gerufen.
Blutspenden sind weltweit von entscheidender Bedeutung. Sie ermöglichen lebensrettende Transfusionen für Unfallopfer, Operationen und Patienten mit bestimmten Krankheiten. Und doch gibt es immer noch einen ständigen Bedarf an Spenden.
Blutspende: Ein Geschenk des Lebens
Blut zu spenden ist eine einfache und sichere Möglichkeit, anderen zu helfen. Die Versorgung mit Blutprodukten in der Schweiz ist stabil dank vielen regelmässigen Blutspendern sowie dem Regionalen Blutspendedienst SRK AG (RBSD) in der Schweiz. Dies ist eine Tochtergesellschaft des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) und für die Blutspende und Blutversorgung in bestimmten Kantonen verantwortlich. Zusätzlich führt RBSD das Schweizer Register für Blutstammzellspender und rekrutiert und vermittelt Blutstammzellspender in der Schweiz für Patienten im In- und Ausland.
Bei akutem Bedarf kann die Anzahl der Blutspenden durch gezielte Massnahmen wie beispielsweise dem direkten Kontakt mit Spendern angepasst werden.
Um den zukünftigen Bedarf an Blutspenden sicherzustellen, ist es notwendig, neue Spender zu gewinnen. Diese neuen Spender helfen, den Rückgang der Spenderzahlen auszugleichen, der durch das altersbedingte Ausscheiden langjähriger, treuer Blutspender entsteht.
Alle Infos zum Blutspenden
Wer kann Blut spenden?
In der Schweiz kann grundsätzlich jeder gesunde Mensch ab dem Alter von 18 Jahren bis zur Vollendung des 60. Lebensjahres Blut spenden.
In einigen Fällen können auch Personen über 60 Jahren bis 75 Jahren weiterhin Blut spenden, sofern sie die gesundheitlichen Anforderungen erfüllen und regelmässig Blut spenden.
Voraussetzung für eine Blutspende
Um die Sicherheit des Spenders und des Empfängers zu gewährleisten, muss der Spender unter anderem ein Mindestgewicht von 50 kg und die Erfüllung bestimmter Gesundheitskriterien vorweisen. Personen, die bestimmte Medikamente einnehmen, bestimmte Krankheiten haben oder in der jüngeren Vergangenheit operiert wurden, können gegebenenfalls von der Blutspende ausgeschlossen werden. Auch das Reisen in bestimmte Länder erzeugt eine Wartefrist, um das Risiko der Übertragung von Infektionskrankheiten zu minimieren.
Ablauf der Blutspende
Vor der Blutspende wird ein Gesundheitsfragebogen ausgefüllt und ein kurzes ärztliches Gespräch geführt, um sicherzustellen, dass die Spende für den Spender und den Empfänger sicher ist. Das Ausfüllen des Fragenbogens, Blutdruckmessen, Blutspende und eine kurze Ruhepause dauern in Summe etwa 60 Minuten. Dank der kostenlosen Verpflegung nach der Spende und den praktischen Öffnungszeiten, finden auch Berufstätige einen passen Termin für eine Blutspende.
Wie oft und wie viel Blut kann ich spenden?
In der Schweiz können Männer bis zu fünfmal pro Jahr Blut spenden, Frauen bis zu viermal. Zwischen den Spenden sollte ein Mindestabstand von acht Wochen liegen. Bei einer Vollblutspende werden 450 ml Blut entnommen.
Wo kann ich Blut spenden? Wer nimmt das Blut ab?
Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) und seine Tochtergesellschaft RSBD ist für die Blutspende in der Schweiz verantwortlich. Die Blutentnahme kann in Krankenhäusern, Kliniken oder bei mobilen Blutspendeaktionen in verschiedenen Kantonen geschehen.
Die Blutentnahme wird in der Regel von ausgebildeten medizinischem Fachpersonal durchgeführt. Das sind in der Regel Teams von medizinischem Personal des SRK und des RBDS einschliesslich Krankenschwestern und Ärzten, die geschult sind, Blutspenden sicher und effizient durchzuführen.
Was passiert mit meinem Blut?
Nach der Spende wird Dein Blut in einem Labor auf verschiedenen Krankheiten getestet, darunter HIV, Hepatitis B und C und Syphilis und in einigen Fällen auch auf Malaria und West-Nil-Virus. Dies dient dem Schutz der Empfänger. Nach der Untersuchung wird das gespendete Blut in seine Bestandteile, rote Blutkörperchen, weisse Blutkörperchen, Plasma und Blutplättchen getrennt. Diese können dann je nach Bedarf an Patienten verabreicht werden.
Fazit:
Jeder von uns kann plötzlich in eine Situation geraten, in der eine Bluttransfusion lebensrettend sein kann. Ob nach einem schweren Unfall, während einer Operation oder der Behandlung bestimmter Krankheiten, der Bedarf an Blutspenden ist konstant hoch.
Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass Blut einzigartig und durch nichts zu ersetzen ist. Es kann nicht künstlich hergestellt werden. Die einzige Quelle für Blut zur Transfusion sind die Spenden von Menschen, die bereit sind, ein wenig von ihrem eigenen Blut zu geben, um anderen zu helfen.
Indem wir Blut spenden, können wir nicht nur einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft leisten, sondern konkret Leben retten. Es ist eine einfache und sichere Handlung, die einen grossen Unterschied machen kann. Und wer weiss? Vielleicht sind wir selbst eines Tages auf die Grosszügigkeit eines Blutspenders angewiesen.