Aufgaben von Pflegefachleuten FH
Pflegefachleute FH zeichnen sich durch ein umfangreiches und vielseitiges Aufgabenspektrum aus. Grundsätzlich sind sie für die Pflege und Betreuung von Kranken und Pflegebedürftigen verantwortlich. Hierzu bestimmen sie zunächst die erforderlichen pflegerischen Massnahmen anhand einer vorangegangenen systematischen Analyse des körperlichen und seelischen Zustands der pflegebedürftigen Person. Für ihre Arbeit stehen Pflegefachfrauen/ -männer FH nicht nur im engen Austausch mit Ärztinnen und Ärzten, sondern arbeiten auch übergreifend mit anderen Disziplinen des Gesundheits- und Sozialwesens zusammen.
Pflegefachfrauen/ -männer FH übernehmen Führungsverantwortung, sind immer die erste Ansprechperson für ihr Team und lösen komplexe Situationen im Pflegeprozess. Als Führungskraft gehört auch die Qualitätssicherung der Pflege zu den Aufgaben der Pflegefachleute FH. Sie planen die pflegerischen Massnahmen ihres Teams und dokumentieren den Pflege- und Genesungsprozess. Anschliessend analysieren und evaluieren sie die pflegerischen Tätigkeiten.
Durch ihr fundiertes Fachwissen und die Ergebnisse der stetigen Analysen, optimieren Pflegefachleute FH in regelmässigen Abständen die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Pflegemassnahmen. Mit ihrer praktischen Erfahrung sind Pflegefachpersonen FH nicht zuletzt auch in übergeordneten Projekten zur Qualitätsentwicklung in der Pflege sowie in der Forschung tätig.
Einsatzorte für Pflegefachpersonen FH
Pflegefachleute FH sind überwiegend im stationären Bereich in Spitälern, Pflegeheimen oder Fachkliniken (Psychiatrie, Pädiatrie, etc.) tätig. Sie arbeiten jedoch auch ausserhalb von Spitälern in der Akutpflege. Neben der leitenden Funktion in Stations- und Pflegeabteilungen werden Pflegefachpersonen FH auch in der Ausbildung, der Forschung oder mit entsprechender Erfahrung im Betriebsmanagement eingesetzt.
Ausbildung zur Pflegefachfrau/ -mann FH – Studiendauer und Abschluss
Die Ausbildung zur Pflegefachperson FH dauert als Vollzeitstudium drei Jahre. Wer berufsbegleitend studiert, muss sich auf eine Dauer zwischen vier und viereinhalb Jahren einstellen. Mit einem bereits vorhandenen Diplom als Pflegefachperson HF, dauert die Weiterbildung zur Pflegefachfrau/ zum Pflegefachmann FH nur eineinhalb Jahre (zweieinhalb Jahre berufsbegleitend).
Pflegefachleute FH schliessen das Studium mit dem Bachelor of Science (FH) in Pflege beziehungsweise mit der Berufsbefähigung als dipl. Pflegefachfrau/ -mann FH ab.
Pflegefachleute FH – Ausbildungskonzept und Studieninhalte
Grundsätzlich finden zwei Drittel der Studienzeit in theoretischen Einheiten an der Fachhochschule statt. Ein weiteres Drittel wird als praktische Ausbildung, also in Praktika an verschiedenen Gesundheitsinstitutionen absolviert.
Während der Ausbildungszeit lernen die angehenden Pflegefachleute FH demnach überwiegend theoretisches und wissenschaftliches Fachwissen zu allgemeinen Gesundheitsthemen, verschiedenen Krankheitsbildern und deren Behandlungsmöglichkeiten und natürlich grundlegende sowie weiterführende Kenntnisse zur Pflege.
Manche Studiengänge sind dabei generalistisch in Pflicht- und Wahlmodule untergliedert. Andere bieten wiederum Vertiefungsrichtungen an, in denen sich die Studierenden frei nach ihren Interessen und gegebenenfalls vorhandenen Vorkenntnissen spezialisieren können.
Die studienbegleitenden Praktika sichern nebst der umfangreichen akademischen Bildung der angehenden Pflegefachleute FH auch die berufspraktische Ausbildung und ermöglichen es den Pflegefachkräften, praktische Erfahrungen für das Berufsleben in der Pflege zu sammeln.
Voraussetzungen für den Beruf als Pflegefachfrau/ -mann
Wer an der Fachhochschule seine Ausbildung zur Pflegefachfrau/ zum Pflegefachmann FH antreten möchte, benötigt in der Regel entweder die Berufs-, Fach- oder gymnasiale Maturität.
Neben der Eignungsabklärung ist zudem ein Praktikum im Gesundheitswesen, auch Vorbereitungsjahr, eine Zugangsvoraussetzung zum Studium. Das Vorpraktikum müssen Studieninteressierte ohne Vorbildung in der Pflege absolvieren. Es umfasst Zusatzmodule im Umfang von insgesamt zwölf Monaten, die vor, während oder im Anschluss an das Regelstudium stattfinden können.
Fachfrauen/ Fachmänner Gesundheit EFZ mit Berufsmaturität, Fachmaturität Gesundheit, SRK-Diplom oder HF-Abschluss müssen kein Vorbereitungsjahr absolvieren. Je nach Vorbildung ist allerdings eine Zusatzbildung in Naturwissenschaften notwendig.
Zusätzlich zu den formellen Zugangsvoraussetzungen zur Fachhochschule müssen Interessenten für den Beruf als Pflegefachfrau/ -mann auch körperliche, psychische und soziale Anforderungen erfüllen. Neben der körperlichen Belastbarkeit im anstrengenden Pflegeberuf und Schichtdienst, sind auch Verantwortungsbewusstsein sowie eine hohe Kommunikations- und Teamfähigkeit erforderlich. Auch ein hohes Mass an psychischer Belastbarkeit ist für den stressigen Beruf als Pflegefachperson FH sowie die Konfrontation mit schweren Einzelschicksalen Voraussetzung.
Weiterbildungsmöglichkeiten für Pflegefachleute FH
Für Pflegfachleute FH gibt es von unterschiedlichen Anbietern ein breites Weiterbildungsangebot. Spitäler und Fachorganisationen bieten Spezialisierungsmöglichkeiten an und auch Schulen für Gesundheitsberufe, Fachhochschulen sowie Unis haben ein vielfältiges Studienangebot, womit sich Pflegefachpersonen FH stetig weiterbilden können. Hierzu zählen auch Studiengänge mit dem Masterabschluss Master of Science (FH) in Pflege (Nursing) oder Master of Science (Uni) in Nursing (Pflegewissenschaften). Auch der Weg zur Promotion Doktorat (Dr. sc.med/PhD): Doktorat in „Care & Rehabilitation Science“ steht der Pflegefachfrau/ dem Pflegefachmann offen.