Die Tätigkeit als Pflegefachperson HF ist vielfältig und lässt sich in drei Hauptaufgabenfelder unterteilen: Pflege, Kommunikation und Koordination.
Aufgaben als Pflegefachfrau / Pflegefachmann HF
Zu den pflegerischen Massnahmen gehört neben der Unterstützung von Patienten bei alltäglichen Aufgaben wie Körperpflege und Nahrungsaufnahme auch die Durchführung und Überwachung der vom Arzt oder der Ärztin verordneten Behandlungsmassnahmen. Hierzu zählen Blutentnahme, das Legen von Infusionen sowie die Medikamente zu verabreichen. Begleitend hierzu überwachen Pflegefachleute HF den Genesungsverlauf und dokumentieren den Gesundheitszustand der Patienten. Anhand dieser Aufzeichnungen können Ärztinnen und Ärzte die Behandlung optimieren und die Pflegefachpersonen HF die Pflegeplanung anpassen.
Pflegefachfrauen /-männer HF müssen in der Lage sein, unvorhergesehene Situationen und auch Notfälle frühzeitig zu erkennen und bis zur ärztlichen Versorgung erste lebensrettenden Massnahmen einzuleiten.
Während der Versorgung bauen Pflegefachpersonen HF eine Vertrauensbeziehung zu ihren Patienten auf. Diese Basis wirkt sich auch auf den Umgang mit den Angehörigen der pflegebedürftigen Person aus. Denn die Pflegefachfrau / der Pflegefachmann HF sind meist der erste Bezugspunkt von Angehörigen. Die Kommunikationsaufgabe der Pflegefachkräfte HF bezieht sich demnach nicht nur auf die Interaktion mit den zu pflegenden Personen, sondern auch mit den Erziehungs- / Aufsichtsberechtigten, Partner/innen oder anderen Familienangehörigen. Sie informieren die Angehörigen über die Behandlung und den Gesundheitszustand und geben Hilfestellung bei Fragen zur häuslichen Versorgung der Pflegebedürftigen nach der Entlassung aus dem Spital.
Weiterhin steht die Pflegefachperson HF im stetigen Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie mit dem Gesundheitspersonal auf anderen Stationen, um im Falle einer Überweisung des Patienten die behandelnden Massnahmen zu besprechen oder vorzubereiten.
Nach erfolgter Rücksprache mit behandelnden Arztinnen und Ärzten erfolgt die Koordination der weiteren Pflegemassnahmen oder die Vorbereitung einer möglichen Überweisung. Pflegefachfrauen /-männer HF übernehmen dabei auch leitende Aufgaben unter den anderen Pflegefachleuten HF, den Fachangestellten Gesundheit (FaGe) oder leiten Studierende und Praktikanten an.
Hier werden Pflegefachleute HF eingesetzt
Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner HF arbeiten in nahezu allen Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen – egal ob in Spitälern, Fachkliniken, Pflegeheimen oder Spitexzentren.
Für die praktische Arbeit in den Einsatzorten brauchen Pflegefachpersonen HF wichtige Eigenschaften. Neben Kommunikations- und Teamfähigkeit ist eine hohe psychische und physische Belastbarkeit unabdingbar, um die Arbeit als Pflegefachfrau / -mann HF auf Station bewältigen zu können. Verantwortungsbewusstsein für die Patienten ist dabei ebenso wichtig wie die Bereitschaft zu flexiblen Arbeitszeiten, um für die zu pflegenden Personen vollumfänglich da sein zu können.
Pflegefachfrau / -mann HF werden – Zugangsvoraussetzungen und Ausbildung an der Höheren Fachschule
Die Ausbildung zur Pflegefachperson HF an der Höheren Fachschule dauert im Vollzeitstudium drei Jahre. Berufsbegleitend müssen sich die Studierenden auf eine Ausbildungszeit zwischen drei und vier Jahren einstellen. An manchen Schulen kann mit einer bestimmten Vorbildung die Ausbildungszeit auch auf zwei Jahre verkürzt werden. Eine abgeschlossene Ausbildung als Fachfrau / -mann Gesundheit (FaGe) ist allerdings nicht zwangsläufig für eine Verkürzung der Studiendauer ausreichend.
Die Zugangsvoraussetzungen fallen demnach je nach Schule unterschiedlich aus. Grundsätzlich ist jedoch eine Berufs-, Fach- oder gymnasiale Maturität, ein Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ), das dem Studienbereich im Gesundheitswesen entspricht sowie eine Eignungsabklärung erforderlich, um das Studium zur Dipl. Pflegefachfrau / -mann HF an der Höheren Fachschule zu beginnen.
Ausbildungsinhalte sind unter anderem Grundlagen und Vertiefungen der angewandten Kranken- und Altenpflege sowie der Pflege- und Humanwissenschaften. Neben der Vermittlung von klinischem Fachwissen vertiefen angehende Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner HF ihr erlerntes Wissen durch Praktika.
Abgeschlossen wird das Studium mit einer Diplomarbeit oder einem praxisorientierten Projekt. Am Ende erhalten die Absolventinnen und Absolventen den Abschluss Dipl. Pflegefachfrau / -mann HF.
Weiterbildungsmöglichkeiten für Pflegefachpersonen HF
Grundsätzlich finden zwei Drittel der Studienzeit in theoretischen Einheiten an der Fachhochschule statt. Ein weiteres Drittel wird als praktische Ausbildung, also in Praktika an verschiedenen Gesundheitsinstitutionen absolviert.
Während der Ausbildungszeit lernen die angehenden Pflegefachleute FH demnach überwiegend theoretisches und wissenschaftliches Fachwissen zu allgemeinen Gesundheitsthemen, verschiedenen Krankheitsbildern und deren Behandlungsmöglichkeiten und natürlich grundlegende sowie weiterführende Kenntnisse zur Pflege.
Manche Studiengänge sind dabei generalistisch in Pflicht- und Wahlmodule untergliedert. Andere bieten wiederum Vertiefungsrichtungen an, in denen sich die Studierenden frei nach ihren Interessen und gegebenenfalls vorhandenen Vorkenntnissen spezialisieren können.
Die studienbegleitenden Praktika sichern nebst der umfangreichen akademischen Bildung der angehenden Pflegefachleute FH auch die berufspraktische Ausbildung und ermöglichen es den Pflegefachkräften, praktische Erfahrungen für das Berufsleben in der Pflege zu sammeln.
Voraussetzungen für den Beruf als Pflegefachfrau/ -mann
Wer an der Fachhochschule seine Ausbildung zur Pflegefachfrau/ zum Pflegefachmann FH antreten möchte, benötigt in der Regel entweder die Berufs-, Fach- oder gymnasiale Maturität.
Neben der Eignungsabklärung ist zudem ein Praktikum im Gesundheitswesen, auch Vorbereitungsjahr, eine Zugangsvoraussetzung zum Studium. Das Vorpraktikum müssen Studieninteressierte ohne Vorbildung in der Pflege absolvieren. Es umfasst Zusatzmodule im Umfang von insgesamt zwölf Monaten, die vor, während oder im Anschluss an das Regelstudium stattfinden können.
Fachfrauen/ Fachmänner Gesundheit EFZ mit Berufsmaturität, Fachmaturität Gesundheit, SRK-Diplom oder HF-Abschluss müssen kein Vorbereitungsjahr absolvieren. Je nach Vorbildung ist allerdings eine Zusatzbildung in Naturwissenschaften notwendig.
Zusätzlich zu den formellen Zugangsvoraussetzungen zur Fachhochschule müssen Interessenten für den Beruf als Pflegefachfrau/ -mann auch körperliche, psychische und soziale Anforderungen erfüllen. Neben der körperlichen Belastbarkeit im anstrengenden Pflegeberuf und Schichtdienst, sind auch Verantwortungsbewusstsein sowie eine hohe Kommunikations- und Teamfähigkeit erforderlich. Auch ein hohes Mass an psychischer Belastbarkeit ist für den stressigen Beruf als Pflegefachperson FH sowie die Konfrontation mit schweren Einzelschicksalen Voraussetzung.
Weiterbildungsmöglichkeiten für Pflegefachleute FH
Nicht nur Höhere Fachschulen, Fachhochschulen und Universitäten bieten diverse Weiterbildungsmöglichkeiten für Pflegefachleute HF an. Auch Spitäler, Fachkliniken, Organisationen und Berufsverbände haben ein breites Weiterbildungsangebot.
Zu den gängigen Weiterbildungen zählt die Höhere Fachprüfung mit eidg. Diplom zur Fachexpertin / zum Fachexperte für Infektionsprävention im Gesundheitswesen, für Onkologiepflege oder in Diabetesfachberatung.
Auch an der Höheren Fachschule können sich Pflegefachpersonen HF zur Fachfrau / zum Fachmann Operationstechnik HF oder Rettungssanitäter/in HF weiterbilden. Zu den bekannten Nachdiplomstudiengängen HF zählen etwa Intensivpflege, Notfallpflege oder Anästhesie.
Ebenso steht den Pflegefachpersonen HF der Gang an die Fachhochschule offen, um etwa den Bachelor of Science (FH) in Pflege obendrauf zu setzen.